Portsmouth nach Cowes, das ist eigentlich nicht weit. Man kann dazwischen aber auch 45 Meilen segeln, so wie wir. Aus den letzten Vorräten gibt es noch ein Frühstück, dann geht es los. Vorhergesagt sind 6-7 Beaufort, in Böen 8. Also setzen wir Reff 2 im Groß und die Sturmfock und fahren hinaus.
Es erwarten uns ähnliche Bedingungen wie am Vortag. Zwar lässt es sich segeln, aber wir schaffen nicht genug Höhe, um nach Cherbourg zu kommen. Ankreuzen ist auch keine Alternative, gegen den Strom schaffen wir gerade mal 4 Knoten. 20 Meilen lang versuchen wir es, dann kehren wir um. Zwar ist es echtes Schwerwettersegeln, aber wenn man nicht ans Ziel kommt… Wenigstens sichten wir kurz die Rückenflosse eines Meeressäugers, vielleicht ein Schweinswal.
Zurück geht es dann mit teilweise über 11 Knoten, nur halt in die falsche Richtung. Wir steuern nicht wieder Portsmouth an sondern Cowes, das Mekka des englischen Segelsports. Wieder einmal ein paar Meilen nach Westen gut gemacht. Eigentlich wollten wie schon vor einer Woche hier sein … naja, so kann Segeln halt auch sein. In Cowes Yacht Haven liegen wir inmitten von anderen Sportbooten, die aber vielleicht alle zusammen so alt sind wie unsere ex-Container. Ein tolles Ambiente, passend für unsere Rennschüssel, nur leider ohne warmes Wasser (defekt) und WLAN (nur im Hafenmeisterbüro). Wir gönnen uns endlich wieder ein warmes Abendessen in einem kleinen Fischlokal am Hafen, bevor wir noch eine Flasche Rotwein an Bord genießen.