Weiterhin keine Besserung in Sicht, wir liegen in Eastbourne fest. Der Wind ist bis 9 Beaufort vorhergesagt, teilweise mit Orkanböen. Da der Hafen nicht viel bietet machen wir uns auf in die Stadt, unser Ziel ist es, den Zug nach Brighton zu nehmen. Gerhard, Erich, Volker, Ivan und ich machen uns auf den Weg.
Zunächst also zur Bushaltestelle, wir müssen warten, da der Bus nur alle halbe Stunde fährt. De Weg in die Stadt führt durch die Außenbezirke von Eastbourne, nicht gerade die Oberklassewohngegend. In Eastbourne angekommen besorgen wir uns erstmal die Zugtickets. Mit dem Fahrkartenautomaten klappt das nicht so ganz, woraufhin uns ein Angestellter empfiehlt, doch die Karten am Schalter zu kaufen. Ohnehin gäbe es die günstigen Gruppentickets nur dort. Aha.
Da wir auf den Zug noch warten müssen genehmigen wir uns noch einen Snack. Während Ivan und ich ein Sandwich verdrücken entscheiden sich die anderen Drei für Fish & Chips. Dann geht es mit dem Zug (der übrigens pünktlich ist, für deutsche Bahnfahrer eine große Überraschung) nach Brighton. Unterwegs bewundern wir die englische Landschaft mit ihren kleinen Dörfern.
Brighton hingegen ist eine echte Stadt mit über 500.000 Einwohnern. Und echt touristisch. Durch die engen Gassen drängen sich größere Menschenmengen. Neben den übrigen Touriläden gibt es aber auch nette Geschäfte. Im Hinterzimmer eine Buchhandlung gibt es Bücher für £1, und im Whisky Shop lässt uns die Inhaberin großzügig kosten. Ich nehme gleich eine kleine Flasche für den Bordgebrauch mit, natürlich nur unter ärztlicher Aufsicht einzunehmen.
Unterwegs gehen wir noch am Royal Pavillion vorbei, ein im indischen Stil erbauter Palast. Als nächstes Ziel steuern wir den Brighton Pier an, eine ehemalige Seebrücke, die inzwischen ein Jahrmarkt ist. Nachdem wir uns vom Sturm haben durchblasen lassen trinken wir noch einen Kaffee und essen eine kleinigkeit, dann geht es zurück nach Eastbourne, wo wir mal wieder auf den Bus warten müssen.
Zurück in unserem Hafen kaufen wir noch für das Abendessen ein. Volker zaubert uns eine wunderbare Bolognese, Gerhard mixt wieder ein Salatsößchen. Als Nachtisch gibt es (neben Käse) gute Neuigkeiten: es ist eine Wetterbesserung in Sicht, am Mittwoch könnte es endlich weitergehen.
Am nächsten Tag sind keine größern Reisen geplant. Statt dessen steht Einkaufen auf dem Plan. Wir machen uns an die Reparatur der Kompantenbeleuchtung, die uns zur Hälfte gelingt. Während an einem Kompass nur die Kabel lose sind, ist an dem Anderen die Birne komplett hinüber. Der Shipchandler vor Ort hat auch nichts, die Hauptstelle ist in Brighton… Eine Leselampe soll vorerst für Erleuchtung sorgen, und auch gleich unseren Taktikcomputer erhellen.
Abends gibt es dann wieder etwas Selbstgeköcheltes: Lachssteaks und gefüllte Forelle mit Reis in Sahnesoße, wie gewohnt mit Gerhards Salat, dazu eine kühlen Pinot Grigio. Außerdem schmieden wir Pläne für morgen: Um 11 Uhr auslaufen (wenn genug Wasser da ist), dann mindestens bis Brighton. Wenn alles gut läuft sogar bis Cowes. Hoffentlich also die vorerst letzte Ausgabe der Hafentage.