Am Nachmittag unserer Ankunft, nachdem die Crew ihr Mittagsschläfchen gehalten hat, geht es auf einen Spaziergang in die Stadt. Nachdem zwischenzeitlich ein Eiscafé unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht enden wir schnell im „Fish Palace“, einer Mischung aus Fischhandel und Restaurant. Was eigentlich nur eine kleine Zwischenmahlzeit werden sollte wächst sich zum letzten Essen des Tages aus, da alle satt und erschöpft sind, nachdem wir die Köstlichkeiten sort ausgiebig genossen haben.
Zum Abschluss des Tages machen wir noch einen kleinen Rundgang, um einen Sdchiffssusrüster zu finden. Das gelingt uns zwar nicht, dafür machen wir die Bekanntschaft eines Seglerpaares aus Deutschland, die auch gerade in Oostende sind. Sie halten unseren Ivan für den Hafenmeister – was ein schickes Mercedes-Jäckchen und ein iPad unter dem Arm doch ausmachen. Nachdem der Irrtum aufgeklärt ist, kommen wir ins Gespräch.
Sie erzählen uns, dass sie hr Schiff in Nieuwpoort liegen haben. Dort gebe es Schiffsausrüster, Tankstellen und überhaupt sei es dort viel besser als in Oostende. So reift der Entschluss, dort Zwischenstation zu machen, schließlich sind unsere Dieselvorräte weiterhin erschöpft.
Schnell sind die 10 Seemeilen hinüber motort. Bei der Einfahrt müssen wir uns lediglich durch gefühlter 100 Europe-Jollen schlängeln, die dort Europameisterschaft segeln. Zunächt sieht alles gut aus, wir können ohne Probleme volltanken. Der Einkauf dagegen fällt aus – in Belgien ist Mittwoch Ruhetag. Man könnte auch sagen, die Aktion fiel ins Wasser, denn inzwischen hat Regen eingesetzt. Die Kneipe hingegen ist ein Volltreffer. Wir stärken uns, bevor wir weiterfahren.
Somit lassen wir Belgien hinter uns. Nächstes Ziel ist Dünkirchen, denn Andreas hat an Calais nur schlechte Erinnerungen. Außerdem ist der Yachthafen dort nur bei Hochwasser zu erriechen und zu verlassen, wir wollen hingegen flexibel bleiben. Der Wind hat zugelegt, also geht es mit G4 und Reff 1 im Groß nach Frankreich hinüber. Der Regen hat aufgehört, und so düsen wir mit 8 Knoten bei Sonnenschein an der Küste entlang. Ein wenig durch die Sandbänke kurven, dann sind wir da.
Dünkirchen entpuppt sich als guter Hafen. Alles ist deutlich entspannter als in Holland und Belgien, Strom und Wasser sind einfach an der Pier (ohne Spezialmünzen wie in Oostende). Erich und Ivan erkunden die Stadt, während der Rest einfach nur duscht und dann die Hafenpinte testet. Auch hier positive Überraschung, das Restaurant ist sehr gut. Insbesondere Volker ist von seinen Moules au bleu (mit Blaushimmelkäsesauce) restlos begeistert. Es zeigt sich wieder die französische Gelassenheit, als wir Erichs Bier bezahlen wollen (das sie nicht auf der Rechnung hatten): „Lasst mal, das passt schon. Ist unser Fehler. Passiert halt mal.“ So kann man einen Tag ausklingen lassen.