Ja, der Zug hat mich tatsächlich und dazu noch pünktlich auf die Minute nach Göteborg gebracht. Während ich in Stockholm mit Regen losgefahren war, begrüßte mich hier die Sonne und geschätzte 20°C, vielleicht auch etwas weniger. Nach kurzer Orientierungslosigkeit fand ich die Straßenbahnhaltestelle und stieß auch schon auf das nächste Problem: Ich wusste zwar, wo sich das Hotel befand, aber leider war der Straßenbahnplan alles andere als geographisch korrekt und somit war die Orientierung etwas erschwert. Ich versuchte also auf gut Glück die Haltestelle, die am nähesten zu sein schien, und musste tatsächlich nur ca. 500m bis zu meinem Hotel laufen. Da ich meine Tasche inzwischen als Rucksag trug und selbigen vorne, ging das auch ohne größere Probleme.
Ja, das Hotel. In Göteborg hatte ich mich für das Scandic Opalen entschieden. Das Gebäude selbst scheint schon etwas älter zu sein, was man auch an einigen Stellen an Abnutzungsspuren sehen kann. Es ist allerdings gut in Schuss und, das ist ja das wichtigste, sauber. Auch scheint es die Hotelverwaltung schon gemerkt zu haben, an dem Hotel wird nämlich gebaut … :(.
Von dem Baulärm flüchtete ich erstmal zurück zum Bahnhof, wo ich mich über meine Weiterfahrt nach Marstrand informierte. Dann ging es weiter in die direkt danebenliegende Innenstadt. Verglichen mit Stockholm finde ich Göteborg allerdings eher langweilig, irgendwie sieht es aus wie jede generische Stadt mit etwas älteren Gebäuden, vielleicht vergleichbar mit Heidelberg. Vor allem ist alles etwas breiter, da geht dieses gemütliche Altstadt-Feeling verloren. Außerdem gab es zumindest in dem Teil, in dem ich unterwegs war, keine besonders eindrucksvollen Gebäude.
Nach einem kurzen Abstecher in das erste (und einzige) Café, dem ich über den Weg lief, mit heißer Schokolade und einem Stück Kuchen, schlenderte ich weiter in Richtung Fluss. Dort gibt es das „Maritiman“, eine Sammlung von Museumsschiffen, die man größtenteils auch betreten kann. Da mich Schiffe sehr interessieren hielten mich der Frachter, das Feuerschiff, der Minenleger, das Bergungsschiff, das U-Boot (inkkusive Reinklettern, zum Glück leide ich nicht unter Klaustrophobie…) sowie, als Höhepunkt, der Zerstörer Småland zwei Stunden lang dort fest.
Inzwischen war es Abend geworden, also machte ich mich auf die Suche nach einem Abendessen. Einer Empfehlung von Wikitravel folgend suchte ich das Restaurant „12-52“ in der Linnégatan auf, wo ich ein gutes Menü mit ausgezeichneten Weinen genoss. Und für schwedische Verhältnisse nicht mal zu teuer.
Anschließend machte ich mich zurück zum Hotel. Inzwischen kannte ich auch die korrekte Haltestelle, „Skandinavium“, die nämlich direkt neben dem Hotel liegt. An der Rezeption noch schnell die Zugangsdaten zum W-Lan (das diesmal sogar kostenlos ist) abgeholt, und dann konnte ich nicht nur die letzten Erlebnisse berichten. Mal schauen, was morgen noch dazu kommt.