_Freitag
Meine Eltern wollten mich mal hier unten besuchen, und heute war es soweit. Also habe ich sie in Cannes am Bahnhof abgeholt (nein, sie sind nicht die ganze Strecke mit dem Zug gefahren, sondern nur von Marseille nach Cannes. Bis Marseille sind sie geflogen. Irgendwie ironisch, dass das längste Teilstück der Reise gleichzeitig das schnellste war…).
Nachdem sie dann ihr Zimmer bezogen hatten sind wir nach Antibes gefahren. Dort haben wir im „Hauberge Provence“ zu Abend gegessen, einem sehr guten, aber ziemlich teurem Restaurant. Gut, dass meine Eltern bezahlt haben ;). Anschließend haben wir dann noch ein wenig den Hafen angeschaut.
_Samstag
Heutesind wir mal in die Berge gefahren, genauer gesagt nach Gourdon. Das wurde mir von Arbeitskollegen empfohlen, und es hat sich wirklich gelohnt. Als wir das Örtchen endlich gefunden hatten, wurden wir mit einer wunderbaren Aussicht belohnt.
Gourdon, eine alte Festung, liegt auf einem (ziemlich großen) Felsvorsprung, es geht also in drei Richtungen steil nach unten. Und zwar ziemlich weit nach unten. Wäre es nicht so diesig gewesen, hätte man von hier oben bis zum Meer schauen können.
Nachdem wir unser Mittagessen inklusiver dieser tollen Aussicht und etwa zwei Dutzend Gleitschirmfliegern genossen hatten, sind wir dann noch etwas weiter in die Berge gefahren. Ich schätze, wir sind auf über 1000 m Höhe gewesen.
Am Abend haben wir dann noch ein wenig Nizza besichtigt. Von oben auf dem Schlossberg sieht man erstmal, wie groß diese Stadt eigentlich ist. Außerdem habe ich mir meinen langgehegten Wunsch erfüllt und mir zu meinem Mantel endlich auch einen Hut gekauft :D.
Zum Abendessen haben wir uns in Nizza noch Käse, Wein und Baguette gekauft und so ein richtig stereotypisches französisches Abendessen veranstaltet (ich esse übrigens seitdem Käsebrote, und ich habe immer noch welchen übrig…).
_Sonntag
Da alle Züge zu spät fuhren, habe ich meine Eltern heute zurück nach Marseille zum Flughafen gefahren. Nachdem ich sie sicher abgeliefert hatte dachte ich mir „Jetzt bin ich schonmal hier, da schaue ich mir gleich die Stadt an“ (und da ich das eigentlich schon am Abend vorher gedacht hatte, hatte ich sogar meinen Reiseführer dabei.
Um euch langes Lesen zu erspare hier meine Eindrücke in einem Satz: Marseille ist eine hässlich Stadt (hoffentlich liest das niemand, der aus Marseille kommt…). Man sieht, dass der Hauptarbeitgeber lange Zeit der Hafen war, es ist so eine typische Arbeiterstadt. Der einzige Lichtblick war die Kathedrale „Notre Dame de la Garde“, die hoch über dem Hafen thront.
Nachdem ich dann feststellen musste, dass das nächste Schiff zur ÃŽle d’If, einer Festungsinsel vor dem Hafen, bekannt aus „Der Graf von Monte Christo“, erst zwei Stunden später fuhr, habe ich mich dann lieber wieder auf den Heimweg gemacht.