„Killerspiele“

Von | 22. November 2006

Ist ja toll. Mal wieder ein Amoklauf an einer Schule. Versteht mich bitte nicht falsch, ich finde das genauso schlimm wie alle anderen auch. Aber was passiert? Der Täter hat oft Counter-Strike (CS) gespielt. Uns sofort sehen alle Politiker ihre Chance zur Profilierung: „Wir verbieten ‚Killerspiele'“. Aber was verstehen die denn so unter „Killerspielen“? Haben die mal eines gespielt? Ich halte das für sehr unwahrscheinlich.

Zum Beispiel unsere liebe Bundeskanzlerin: „Bundeskanzlerin Angel Merkel konstatierte Gemeinsamkeiten zwischen Amokläufern an Schulen, da diese privat häufig „gewalttätige Computerspiele“ wie Counterstrike gespielt hätten“ (heise.de, 22.11.2006). Denken wir mal drüber nach…vielleicht fallen uns ja noch mehr Gemeinsamkeiten ein:

  • Sie sind alle zur Schule gegangen: Oh, nein, wahrscheinlich der Geschichtsunterricht mit den ganzen Kriegen…oder die Aggressionen, die im Sportunterricht aufgebaut werden…
  • Wahrscheinlich haben alle mehr oder weniger regelmäßig die Nachrichten geschaut: Sofort zensieren! Die Bilder von Attentaten und Kriegen dürfen ab sofort nicht mehr gesendet werden
  • Und noch vieles mehr…*

Aber mal ehrlich: Wenn diese Spiele wirklich so gefährlich wären, würde es dann nicht von Amokläufern nur so wimmeln? Hier ist doch was ganz anderes falsch gelaufen. Und wenn man Willens ist, sich Waffen und Sprengstoff zu besorgen und andere Menschen umzubringen wird man sich ja wohl kaum davon abhalten lassen, dass man ein Coputerspiel nicht kaufen darf. Da gibt es ja genug andere Möglichkeiten dranzukommen.

* Nur dass hier keine Missverständnisse entstehen: Diese Liste war Sarkasmus! Ich sage dazu nur: http://german-bash.org/4616

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